Brandeinsatz
Datum: 30.05.2023

Brand im Landesklinikum Mödling

Zahlreiche Personen durch Großeinsatz der Feuerwehr bei Brand in Krankenhaus Mödling gerettet 

Am 30. Mai 2023 stand die Freiwillige Feuerwehr Mödling mit zahlreichen anderen Feuerwehren des Bezirks Mödling im Landesklinikum Mödling im Großeinsatz. Dabei konnten durch den raschen Feuerwehreinsatz mit tatkräftiger Unterstützung des Pflegepersonals 20 Personen aus unmittelbarer Lebensgefahr gerettet werden. Leider sind drei Personen bei dem Brand verstorben.

Das Feuer brach im dritten Stock in einem Patientenzimmer der Abteilung Innere Medizin des Krankenhaus Mödling aus. Das neu errichtete Landesklinikum besteht aus drei Pavillons, welche durch ein zentrales Foyer verbunden sind. Neben fünf Operationssälen, mehreren Intensivbetten wird die Bettenkapazität mit knapp 340 angegeben. Das gesamte Krankenhaus verfügt über eine Brandmeldeanlage im Umfang Vollschutz. Laut Gemeinderatsbeschluss hat die Betriebsfeuerwehr die Zuständigkeit für das gesamte Areal samt dem am Dach befindlichen Hubschrauberlandeplatz.

Kurz vor ein Uhr früh wurde die Betriebsfeuerwehr (BTF) zu einer automatischen Brandmeldeauslösung alarmiert. Im Zuge der Erkundung des ausgelösten Brandmelders stellte der Einsatzleiter, Kommandant der Betriebsfeuerwehr Landesklinikum, einen Brand in einem Patientenzimmer, sowie eine erste Verrauchung des Ganges im betroffenen Brandabschnitt fest. Daraufhin wurde über die Bezirksalarmzentrale Mödling die Freiwillige Feuerwehr Mödling und die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf zum Einsatz nachalarmiert. Rasch konnte ein Hilfeleistungsfahrzeug, sowie die Teleskopmastbühne der Feuerwehr Mödling, gefolgt von weiteren Einsatzfahrzeugen, ausrücken.

Bei Ankunft der Feuerwehr Mödling an der Einsatzstelle wurde festgestellt, dass der Brand im Patientenzimmer zur Verrauchung des gesamten Brandabschnittes führte und somit die Evakuierung der gesamten Station durchgeführt werden musste. Die Anzahl an vermissten Personen im verrauchten Bereich wurde durch den Einsatzleiter der Betriebsfeuerwehr mit 23 Personen angegeben.

Aus diesem Grund wurden erneut zusätzliche Feuerwehren (Vösendorf, Brunn am Gebirge, Maria Enzersdorf, Guntramsdorf), mit Hubrettungsgeräten (Sicherstellung weiterer Rettungswege), aber auch mit für die Menschenrettungen dringend benötigten Atemschutzgeräteträgern nachgefordert.

Bis zum Eintreffen der nachalarmierten Kräfte begannen erste Menschenrettungen unter Atemschutz. Auch wurden zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Löschleitungen über die vorhanden ortsfesten nassen Löschwasseranlagen (Wandhydranten) in Betrieb genommen.

In Zimmern, welche noch nicht vom Rauch betroffen waren, wurde den Patienten vor der Rettung durch den verrauchten Gang eine Fluchtfiltermaske übergezogen. Hierbei handelt es sich um einen umluftabhängigen Atemschutz, welcher giftige Brandgase für kurze Zeit filtert.

Durch die laufend eintreffenden Atemschutztrupps konnten mit Unterstützung des Pflegepersonals in Summe 20 Personen, eine davon leicht verletzt, aus dem Gefahrenbereich gerettet werden.

In weiterer Folge wurden Einsatzabschnitte gebildet. Die Menschenrettung und Brandbekämpfung wurde über zwei Angriffswege (zwei Gänge, die zur Station führen) vorgenommen, wobei die Leitung der Abschnitte von der Feuerwehr Mödling, sowie der Feuerwehr Wiener Neudorf übernommen wurde. Um die Brandintensität im Zimmer zusätzlich zu brechen erfolgte auch über Steig Mödling ein kurzfristiger Außenangriff.

Parallel dazu mussten ca. 90 Personen von gefährdeten Bereichen (benachbarte Stationen und darunterliegende Stationen) in sichere Bereiche gebracht werden. Im Zuge der Löscharbeiten mussten zwei tote Personen durch die Feuerwehr geborgen werden, eine weitere Person verstarb laut LGA (Landesgesundheitsagentur) im Schockraum.

Bei diesem Einsatz riskierten Angestellte des Landeskrankenhauses und unsere Einsatzkräfte ihr Leben und ihre Gesundheit, um diese Personen zu retten. Seitens der Feuerwehr Mödling wurden fünf Personen verletzt, die jedoch nach ambulanter Behandlung sofort entlassen werden konnten.

Neben der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Mödling standen weitere Feuerwehren im Einsatz. Während die Feuerwehren Wiener Neudorf, Vösendorf, Brunn am Gebirge, Maria Enzersdorf und Guntramsdorf die Menschenrettungen und Brandbekämpfung mit Atemschutztrupps im Gebäude unterstützten, wurde seitens der Feuerwehr Perchtoldsdorf ein Atemschutzsammelplatz mit dem Atemluftcontainer eingerichtet, sowie eine Personalreserve (unter anderem mit weiteren Atemschutztrupps) gebildet. Außerdem wurden die Feuerwehren Gumpoldskirchen und Laxenburg alarmiert um ausreichend elektrische Belüftungsgeräte zur Entrauchung des Gebäudes an der Einsatzstelle zu haben. Durch das Einsatzleitfahrzeug der Feuerwehr Guntramsdorf wurde als Unterstützung für den Einsatzleiter eine Einsatzleitung aufgebaut.

Im Einsatz standen insgesamt 173 Einsatzkräfte von 10 Feuerwehren. Nach dem Einsatz wurden einige Mitglieder der Feuerwehr Mödling durch Peers (Personen zur Unterstützung nach belastenden Einsätzen) betreut. Die weiterführende psychologische Betreuung wurde in den folgenden Tagen fortgeführt.

Presseanfragen sind an das Bezirksfeuerwehrkommando zu richten: pressestelle@bfk-moedling.at

Bildmaterial: Pressestelle BFK Mödling / Seyfert, Stur & Derkits

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