Langjährige Geschichte
Die Bezirksalarmzentrale Mödling entstand bereits im Jahr 1973 als eine der ersten organisierten Einsatzzentralen von Niederösterreich; zunächst im alten Feuerwehrhaus in der Elisabethstraße 28. Die Verantwortlichen der Stadtgemeinde Mödling, der Feuerwehr (Branddirektor BR Andre), der Wirtschaft der Südregion im Bezirk und die Bürgermeister des Bezirkes Mödling haben mit einem privaten Betreiber (Hr. DI Ellbogen) die Idee einer ständig besetzten Bezirksalarmzentrale in die Tat umgesetzt.
Mit 1. Jänner 1973 hat die Bezirksalarmzentrale ihren Dienst mit einem Bediensteten, LM Sedlacek und - mit zuerst - zwei freiwilligen Hauptverantwortlichen HBM Weiss und OLM Ellmeier, bzw. nach dessen Ableben BM Grim, aufgenommen. Die Aufgabenbereiche waren mit dem Stadtgebiet Mödling und dem Einsatzgebiet der FF Wiener Neudorf noch in einem Anfangsstadium. In den folgenden Jahren wurden nach und nach die einzelnen Feuerwehren des Bezirkes von der Bezirksalarmzentrale alarmiert und betreut. Dies hatte zur Folge, dass in den Jahren 1975 und 1980 aufgrund des immer höher werdenden Einsatzaufkommens, jeweils ein weiterer Bediensteter für die Besetzung der Bezirksalarmzentrale eingestellt wurde.
Im Jahr 1984 wurde die Bezirksalarmzentrale im Neubau des Feuerwehrhauses Mödling am
Schulweg 9 im ersten Stock nächst der Fahrzeughalle untergebracht, und mit damals neuester Technologie ausgestattet. Nach dem Umzug in das neu gebaute Feuerwehrgebäude fielen die freiwilligen Helfer HBM Weiss und BM Grim, welche nicht mehr in der Nähe des Feuerwehrhauses wohnten, für den Nachtdienstbetrieb aus, und es musste ein neues System mit anderem freiwilligem Personal aufgebaut werden.
Nachdem das Einsatzaufkommen weiter stark steigend war, musste im Jahr 1991 der Dienstbetrieb mit dem freiwilligen Personal komplett eingestellt, und dieser auf hauptamtliches Personal rund um die Uhr umgestellt werden.
Im Jahr 1994 wurden die Bediensteten der Feuerwehr als Vertragsbedienstete der Stadtgemeinde Mödling im Dienstpostenplan aufgenommen; die Finanzierung der Bediensteten wird von der Stadtgemeinde Mödling, durch alle Gemeinden des Bezirkes und durch die Einnahmen der Brandmeldeanlagen sichergestellt.
Ab 1986 wurde die Bezirksalarmzentrale unter BR Rachenzentner mit weiteren Innovationen ausgestattet; der zu dieser Zeit dafür Verantwortliche OBM Grim hat diese Zentraleneinrichtung bis 1991 stark geprägt, und mit vielen Neuerungen aufgewertet.
Schließlich musste 1995 das bestehende System, welches mittlerweile 11 Jahre im Betrieb war, auf die neuen Technologien aufgerüstet werden, was eine komplette Umstellung der Technik und Organisation nach sich zog. Diese Umstrukturierung wurde von ABI Bauer durchgeführt, welcher auch die Bezirksalarmzentrale bis 2000 in der Funktion des Hauptsachgebietsleiters führte.
Das damals neue Einsatzleitsystem der Landeswarnzentrale Niederösterreich wurde seit 2001 als Pilotversuch zunächst bei den Bezirksalarmzentralen Mödling, Amstetten und Melk eingeführt und getestet. In dieser Zeit wurden auch sämtliche relevanten Daten durch die Mitarbeiter der Bezirksalarmzentrale eingepflegt: alle Straßen im Bezirk, alle TUS - Objekte mit Alarmplänen und BSB sowie alle Alarmpläne für die Feuerwehren im Bezirk. Nach Beendigung der Testphase ist seit Beginn 2003 die Leitstellensoftware ELDIS 3 in Betrieb.
Im Jahr 2011 erfolgte eine weitere Neuerung, um die Bedienung der mittlerweile zahlreichen Einzelcomputer maßgeblich zu erleichtern: auf einer Technikmesse wurde der Kontakt zu einem Schweizer Unternehmen hergestellt, das sich auf die Entwicklung von Visualisierungs- und Bedienelementen für Mehrbildschirmlösungen spezialisiert hat. Noch im selben Jahr wurden die Computer der einzelnen Alarmierungs- und Überwachungseinrichtungen der BAZ in eine Monitorwand, bestehend aus je 10 Einzelbildschirmen und teilweise über zwei Arbeitsplätze „gespiegelt“, integriert. Die Bedienung all dieser PCs erfolgt über je nur eine multifunktionale Tastatur und Maus, was eine erhebliche Arbeitserleichterung darstellte.
Anfang des Jahres 2013 wurde durch den NÖ Landesfeuerwehrverband ein neues Einsatzleitsystem getestet, und wieder war die Bezirksalarmzentrale Mödling, diesmal gemeinsam mit Amstetten und Krems, an diesem Testbetrieb beteiligt. Im April desselben Jahres erfolgte durch die Stadtgemeinde Mödling ein Zubau an das bestehende Feuerwehrhaus. Am 27.9.2013 konnte schließlich im neuen Zubau eine hochmoderne Einsatzleitzentrale für die Feuerwehren des Bezirkes Mödling eröffnet werden. Vielen europäischen und internationalen Beispielen folgend, hat im selben Zubau zugleich auch die Rettungsleitstelle des Landes Niederösterreich („144 Notruf NÖ“) als Mieter Einzug gefunden, wodurch die Zusammenarbeit der Feuerwehr-Einsatzzentrale und der Rettungsleitstelle – trotz einer weiterhin organisatorischen und administrativen Trennung – zeitlich verkürzt und vereinfacht wurde.
Im selben Jahr haben alle Disponenten der Bezirksalarmzentrale, sowie auch die seitens des Kommandos dafür Verantwortlichen, BR Lichtenöcker und VI Hauser, die international anerkannte Zertifizierungsprüfung zum „Emergency Fire Dispatcher (EFD)“ abgelegt – damals als erste hauptberuflich Bedienstete einer Feuerwehr-Bezirksalarmzentrale in ganz Niederösterreich. Grundlage dieser Ausbildung ist ein genormtes und zeitlich optimiertes Abfrageprotokoll für Notrufe, das einen Zeitgewinn zwischen der Meldung des Notfalls und der Alarmierung der Einsatzkräfte bringt. Um auf dem aktuellen Stand der internationalen Erkenntnisse zu bleiben, müssen die EFDs außerdem alle zwei Jahre eine Rezertifizierung durchführen.