1867
Das Jahr 1867
1867
Gründung der Feuerwehr innerhalb des Deutschen Turnvereines Mödling auf Antrag von Franz Schiner am 28. April. Georg Hansch (siehe Kommandanten) wird zum 1. Feuerwehrhauptmann gewählt. Die erste Bewährungsprobe hat die neue Feuerwehr bei einem Brand in der Babenbergergasse bei Fam. Fischbeck und Fam. Weiß am 31. August zu bestehen.
Das Inventar bestand aus der alten hölzernen "Maria-Theresia-Spritze" und einer hölzernen Pumpenspritze nebst Feuereimer. Diese Geräte, von der Marktgemeinde Mödling zur Verfügung gestellt, sind am Schrannenplatz Nr. 3 eingestellt (heute Posthof - siehe Bild oben).
In weiterer Folge ist es auf Grund von privaten Spenden möglich, die Ausrüstung zu erweitern und unter anderem die "Turnerspritze" anzukaufen.


Das Jahr 1871
1871
Gründung einer Schutzrotte (heute als Reservemannschaft bekannt) mit einem Mannschaftsstand von 27 Männern.
Das Jahr 1872
1872
Zusammenschuluss zum Bezirksfeuerwehrverband am 3. August mit den Feuerwehren: Brühl, Brunn, Gumpoldskirchen, Guntramsdorf, Laxenburg, Maria Enzersdorf, Mödling, Neudorf und Perchtoldsdorf.
Erster Obmann des Bezirksfeuerwehrverbandes: Josef Kaudella (Sprecher des Mödlinger Turnervereines) - siehe Homepage des Bezirksfeuerwehrkommandos Mödling
Das Jahr 1875
1875
Josef Schöffel war von 1873 bis 1882 Bürgermeister von Mödling. Auf seine Initiative geht die Stadterhebung im Jahre 1875 zurück.
Das Jahr 1880
1880
Am 2. Mai stellt Rudolf Brandegger den Antrag, die Mödlinger Turnerschaft von der Feuerwehr zu trennen. In dieser denkwürdigen Versammlung der Turner, in der Josef Kaudella als Sprecher fungierte, fielen von ihm die für den abgetrennten Feuerwehrverein hoch bedeutsamen Worte: "...dass ich für den Weiterbestand der Feuerwehr wohl nicht besorgt bin, aber für die Zukunft des Turnvereines. Doch möchte ich wünschen mich zu täuschen."
Das Jahr 1881
1881
5. Feuerwehrhauptmann der nun selbständigen Freiwilligen Feuerwehr Mödling wird Karl Kostka. (siehe Kommandanten)
Das Jahr 1884
1884
Karl Müller (siehe Kommandanten), 6. Feuerwehrhauptmann und Obmann des Bezirksfeuerwehrverbandes Mödling wird zum Feuerwehrhauptmann gewählt.
Das Jahr 1887
1887
20jährige Bestandsfeier mit Volksfest auf der Meiereiwiese.
Das Jahr 1888
1888
Nach dem verheerenden Brand im Ringtheater wird die so genannte "Feuerwache" bei Theatervorführungen eingeführt.
Heute wird dieser Dienst "Brandsicherheitswache" (BSW) genannt und ist eine mittlerweile gesetzlich geregelte Sicherheitsmaßnahme, um den Zuschauern bestmöglichen Schutz, auch bei der Verwendung von Feuer auf der Bühne, zu bieten. Generell werden die Feuerwehrmänner bei Brandsicherheitswachen als "Räumungsorgan", "Alarmierer" und "Erstlöscher" eingesetzt. Ist der Brand nicht unter Kontrolle zu bringen, rückt die von der Brandsicherheitswache alarmierte Feuerwehr an, um die Kameraden der BSW zu unterstützen.
- Ferry Weiß jr. bei einer „BSW“
Das Jahr 1891
1891
Bau einer Telefonverbindung zwischen den Orten des Bezirksfeuerwehrverbandes in vier Richtungen. Alle von Mödling ausgehend.
Das Jahr 1892
1892
Indienststellung der ersten Dampfspritze.
In diesem Jahr verfügte die Wehr weiters über vier Spritzen, zwei Wasser-, einen Mannschaftswagen, 90 Wassereimer, 900m Hanfschläuche, 32m Saugschläuche, 3 Schlauchwägen, 1 Sprungtuch, 2 Schiebleitern und Uniformen für 75 Mann.
Der Mannschaftsstand zählt 60 Aktive, 50 Schutzrottenmänner und 40 Mitglieder der Musikkapelle.
Das Jahr 1895
1895
Ankauf eines neuen Mannschaftswagens und eines Universallöschwagens. Der Steigerturm (Schlauchturm) wird einer eingehenden Reparatur unterzogen.
Das Jahr 1896
1896
Die Feuerwehr erhält die Bewilligung, das Stadtwappen zu führen.
Gründung eines 4. Zuges als Reservemannschaft und Remisenzubau in der Neusiedlerstraße werden realisiert.
Das Jahr 1900
1900
Ein schweres Hochwasser zerstört Teile der elektrischen Straßenbahnstrecke am Neuweg in die Vorderbrühl und breitet sich bis zum Rathaus aus. Davon zeugt auch heute noch die Hochwassermarkierung an der Rathausmauer.
- Zerstörte Bahngleise der elektrischen Bahn
Das Jahr 1903
1903
Der ehemalige Requisitenmeister und geprüfter Dampfspritzenmaschinist Franz Nacke (siehe Kommandanten), wird zum 7. Feuerwehrhauptmann gewählt.
Anfang der 1890er Jahre etablierten sich nennenswerte Faschingsveranstaltungen, Bälle und Mannschaftskränzchen, bei welchen die feuerwehreigene Musikkapelle aufspielte. Anfang des 20. Jahrhunderts wird diese musikalische Untermalung durch private Musiker des Hyrtl'schen Waisenhauses vollzogen. Auch die Freiwillige Feuerwehr beteiligte sich an den gesellschaftlichen Ereignissen mit einem jährlichen Ball.
- Eintrittskarte Feuerwehrball
Das Jahr 1905
1905
Zur Alarmierung der Kameraden der Mödlinger Wehr werden acht Telefonstellen und 23 Alarmsignalglocken in den Wohnungen der Mitglieder installiert. Die so genannte Klingelleitung ist geboren und somit ist dies die Realisierung der ersten stillen Alarmierung der Feuerwehr Mödling.
Das Jahr 1906
1906
Kaiser Franz Josef I verleiht am 13. Mai an 21 Feuerwehrmitglieder die Verdienstmedaille für 25jährige Feuerwehrmitgliedschaft.
Mödlinger Delegationsbesuch bei der US-Amerikanischen Feuerwache in Fort Wayne (Landkarte), Bundesstaat Indiana, USA. (siehe Homepage der Feuerwehr)
Das Jahr 1907
1907
Indienststellung einer Magirus- Leiter mit Pferdebespannung. Diese wird mit einem Kostenaufwand von 8000 Kronen angeschafft. 1000 Kronen davon werden bei einer auf der Königswiese abgehaltenen Tombola lukriert.
Der Mitgliederstand beträgt 95 Mann.
Das Jahr 1909
1909
Die Freiwillige Feuerwehr Mödling verfügt selbst über drei aktive Züge (zwei in Alt-, einer in Neu-Mödling). Mit der Freiwilligen Feuerwehr Vorderbrühl und einer Feuerwehrabteilung der KuK Technischen Militärakademie (heutige HTL- Mödling) sowie einer Feuerwehr der Hyrtl'schen Waisenanstalt kann zu dieser Zeit ein Kontingent von 150 bis 170 Mann gestellt werden.
Das Bild zeigt die Feuerwehr Vorderbrühl-Klausen im Jahre 1930 bei einem Besuch von Gemeindevertretern.
- Besuch der Gemeindevertretung
Das Jahr 1912
1912
Anton Rachenzenter (siehe Kommandanten) wird 8. Feuerwehrhauptmann. Aus dem ersten Jahr seiner Tätigkeit stammen die "Satzungen und Dienstvorschriften der FF Mödling".
Das Jahr 1915
1915
Die 48. Plenarversammlung am 24. Jänner erwähnt 33 Mann als in den Krieg abgegangen.
Das Jahr 1916
1916
Der Brandschutz der Stadt Mödling kann nur unter Heranziehung der Feuerwehrabteilung der KuK Technischen Militärakademie gewährleistet werden, da der Mitgliederstand durch die Kriegsdienstleistenden stark dezimiert wurde. Weiterhin müssen täglich zwei Mann für die Ortspolizei abgestellt werden.
Das Jahr 1920
1920
Nikolaus Fritz wird 9. Feuerwehrhauptmann (siehe Kommandanten).
Am 24. September übergibt die Gemeinde einen Patent-Auto-Rettungswagen mit 45 PS an die Feuerwehr, mit der Auflage in Hinkunft den allgemeinen Rettungsdienst zu übernehmen.
Das Jahr 1921
1921
Auf Veranlassung der Stadtbürgermeister Ferdinand Buchberger, Josef Lowatschek und des Vizebürgermeister Dr. Adolf Rziha wird die neue Remise nach den Plänen des Architekten Hermann Tamussino unter Mitwirkung des Stadtingenieurs Ludiwg Höfler und des Baumeisters Joseph Gschmeidler in der Elisabethstraße Nr. 28 erbaut.
In diesem Jahr wird ebenso das erste Automobil aus eigener Kasse angekauft - ein Austro Daimler mit 20 PS.
Der dritte Brandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Mödling, Josef Mayer, wird Sanitätskommandant.
Das Jahr 1922
1922
Ein Torino-Fiat Rüstfahrzeug wird angekauft und von den Feuerwehrmännern entsprechend umgebaut.
In diesem Jahr wird aufgrund der Abtrennung Wiens von Niederösterreich der Personalbestand des Waisenhauses derart dezimiert, dass am 23. April die "Freiwillige Feuerwehr der Dr. Josef Hyrtl'schen n.ö. Landes- Waisenanstalt in Mödling" aufgelöst wird. Die Gerätschaften verbleiben im Eigentum der Waisenanstalt.
Am 2. Juli wird die neue Remise in der Elisabethstraße mit einem Festakt eingeweiht.
Das Jahr 1924
1924
Nach der Wandlung der KuK technischen Militärakademie zur technischen gewerbefachlichen Bundesanstalt, wird auch die Anstaltsfeuerwehr angeglichen. Allerdings wurden im Jahre 1923 eigene Statuten zur Kenntnis gebracht, welche auf heftige Gegenwehr der Stadtfeuerwehr stoßen. Es wird beanstandet, dass es die Stadtfeuerwehr bereits seit 1867 gäbe, und eine gleichwertige Wehr im gleichen Einsatzbereich nicht wirtschaftlich sei. So wird die Freiwillige Feuerwehr der technisch gewerbefachlichen Bundesanstalt in der Jahresversammlung am 9. April in Josef Bergers Gasthof "Zum Goldenen Lamm" aufgelöst.
Das Jahr 1925
1925
Ein weiteres Automobil (Daimler-Auto-Rettungswagen) wird angekauft und zu einem Rettungsauto umgebaut. Insgesamt werden in diesem Jahr von der Sanitätsabteilung 518 Ausfahrten bestritten.
Der Schilling wird eingeführt.
- Rettungswagenuebergabe beim Rathaus
Das Jahr 1926
1926
Der 1924 in Dienst gestellte Hansa-Lloyd- Autospritzwagen wird mit einer 1000-Liter Rosenbauer-Hochleistungspumpe ausgestattet.
Zu dieser Zeit besitzt der Verein neben dem einstöckigen Zeughaus, welches vier Wohnungen, die Wagenremise mit fünf Ausfahrtstoren, einen Sitzungssaal, ein Monturen-, ein Mannschaft- und ein Sanitätszimmer umfasst, folgenden Fuhrpark:
1 Kastenspritze Baujahr 1837, 1 zweizylindrige Dampfspritze (Kernreuter), 1 Daimler Autospritze, 1 Hans-Loyd-Autospritzwagen, 1 Mannschaftswagen (Knauft) zum Transport von 15 Mann nebst zweirädrigem Schlauchwagen, 1 Torino-Fiat-Rüstwagen, 1 Drehleiter (Magirus) mit einer Arbeitshöhe von 21 Metern.
Das Jahr 1927
1927
Zum 60jährigen Bestandsjubiläum zählt die Freiwillige Stadtfeuerwehr Mödling 93 Aktive- sowie 22 Schutzrottenmitglieder. Zu diesem Jubiläum verfasst Hermann Heller folgendes Gedicht
Quelle bis hier: Festschrift 1927
Das Jahr 1928
1928
Kommandant der Rettungsabteilung Josef Mayer (siehe Kommandanten) wird zum Feuerwehrhauptmann gewählt. Eine 41jährige, die Feuerwehr Mödling im höchsten Maße prägende, Ära sollte beginnen.
Das Stadtbad Mödling wird errichtet.
Das Jahr 1929
1929
Eine der ersten Tätigkeiten von Josef Mayer als Kommandant ist die Ausbildung, die der Wiener Berufsfeuerwehr, anzupassen. Besonderes Augenmerk wird auf das Leiterexerzieren, Abseilen, Fußexerzieren, sowie auf eine gründliche theoretische Schulung während der Wintermonate gelegt. Auch der Atemschutz und der technische Hilfsdienst werden besonders geschult.
- Übung in Ma. Enzersdorf 1928
1929