„Neue Wege mit historischem Hintergrund im Bereich der Hilfe in Mödling“
Vor 40 Jahren wurde in der Mödlinger Elisabethstrasse 28, im alten Feuerwehrhaus wo auch die Rettung untergebracht war, unsere Feuerwehralarmzenztrale als eine der ersten Niederösterreichs in Betrieb genommen. Damals wurde noch die Rettung durch den Feuerwehrtelefondienst alarmiert. Nach der Umsiedlung der Rettung in die Neusiedler-Straße und der damit verbundenen Trennung der Alarmzentralen gingen beide Organisationen bei der Notrufentgegennahme und der Alarmierung der Einsatzkräfte ihren eigenen Weg.
Die Leitstelle der Rettung wurde nach einem kurzen Gastspiel in Wr. Neudorf letztendlich im Bezirk Baden an einem der 4 Rettungsleitstellen-Standorte der Notruf NÖ stationiert. Im Feuerwehrbereich wurde 1984 im Zuge des Neubaus vom Feuerwehrhaus auch die Bezirksalarmzentrale der Feuerwehren des Bez. MD hier am Schulweg 9 untergebracht. 1995 musste das bestehende System, welches damals 11 Jahre in Betrieb war, auf neue Technologien aufgerüstet werden, dies Zog eine komplette Umstellung der Technik und Organisation mit sich, deren schrittweise Erweiterung auch in den letzten Jahren vorangetrieben wurde.
Jetzt im 40. Jubiläumsjahr und 18 Jahre nach der letzten General-Adaptierung der Feuerwehrleistelle & Bezirksalarmzentrale Mödling ist für einen reibungslosen und sicheren Betrieb ein Um- bzw. Zubau notwendig geworden.
Sowohl baulich als auch technisch - ist es notwendig für eine moderne und funktionierende Feuerwehrbezirksalarmzentrale neue Akzente zu setzen – Im baulichen Bereich wird vorwiegend auf die Ergonomie der Arbeitsplatzgestaltung augenmerkt gelegt. Und im technischen Bereich ist die Anpassung an den Stand der Technik im EDV und Kommunikationsbereich das Ziel.
Parallel zu den seit Sommer 2012 laufenden Planungen für die Adaptierung der Räumlichkeiten und der alten Leitstellentechnik wurde im Herbst 2012 ein unabhängiges Pilotprojekt bzgl. einer gemeinsamen Nutzung der Alarmierungstechnik der Notruf NÖ, wo unsere Feuerwehr als eine von drei Testzentralen in NÖ ausgewählt wurde begonnen, von den Verantwortlichen der Stadt Mödling und der Feuerwehr wurde die Idee geboren, einen gemeinsamen Standort mit evtl. gemeinsamer technischer Infrastruktur wie schon vor 40 Jahren zu nutzen.
Diese Idee wurde aufgegriffen, und nach reiflichen Überlegungen und vielen Gesprächen mit der Stadtgemeinde Mödling und der Feuerwehr, wurde beschlossen - einen Meilenstein in der Zusammenarbeit mit der Rettungsleitstelle NÖ 144 für den Bezirk zu setzen. Die gemeinsame Nutzung von technischen Infrastrukturen wie Notstromgeneratoren, Unterbrechungsfreie Stromversorgungen, Telekommunikationsanbindungen EDV Serverlandschaften, Sanitärbereiche für die Mitarbeiter usw. - wird in den nächsten Monaten im Bezirk Mödling Realität.
In neu adaptierten Räumlichkeiten im Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Mödling entsteht ein gemeinsamer Standort für die Bezirksalarmzentrale & Leitstelle der Feuerwehr und einen der 4 Leitstellenstandorte der Notruf NÖ 144. Somit werden hier in einem Gebäude Spezialisten der Feuerwehr und der Notruf NÖ sitzen und arbeiten. Damit können dann, wenn es die Situation erfordert, gemeinsame Einsätze mit noch weniger Kommunikationslücken disponiert werden. Mit der Übersiedlung der Notruf Nö vom Bezirk Baden in die Stadt Mödling soll mit September der Startschuss für dieses Projekt fallen.
Mit Unterstützung der Stadtgemeinde, und allen voran unserem Bürgermeister, ging die Planung und Umsetzung unter der gemeinsamen Federführung vom verantwortlichen für die Feuerwehrbezirksalarmzentrale, dem Mödlinger Bauamt und unter Einbeziehung der Notruf NÖ von Statten.
In den neuen Räumlichkeiten deren Um- und Zubau in den nächsten Wochen beginnen wird, werden einerseits Arbeitsbereiche für Mitarbeiter der Feuerwehr und andererseits Arbeitsbereiche für Mitarbeiter von Notruf NÖ geschaffen. Mit dieser räumlichen Nähe, wie es bereits in den vergangenen Jahren im Bezirk Baden vorgelebt wurde, ist sichergestellt, dass Abläufe und Entwicklungen bei gemeinsamen Einsätzen der Feuerwehr , sowie dem Roten Kreuz, der Christophorus Flugrettung und dem Arbeitersamariterbund, aber auch der Bergrettung im Bezirk Mödling sofort vom anderen Disponenten erfasst und am kurzen Weg Informationen weitergegeben werden können.
Als Kommandant und verantwortlicher für die Bezirksalarmzentrale & Feuerwehrleitstelle Mödling ist es für mich eine Freude - künftig mit einer zweiten Einsatzorganisation die Räumlichkeiten der Stadtgemeinde nutzen zu können und es erfüllt mich auch ein wenig mit Stolz das die Rettungsleitstelle für das gesamte niederösterreichische Industrieviertel hier bei uns im Feuerwehrhaus Mödling untergebracht wird. „Die Möglichkeit, Hilfsmaßnahmen an einem gemeinsamen Leitstellenstandort zu Koordinieren, wo Feuerwehrleute die Feuerwehrtätigkeiten und Notruf NÖ Mitarbeiter die Rettungstätigkeiten erledigen, kann kein Nachteil sein und sollte wo die Möglichkeit besteht genützt werden.
Eine Aufhebung der Eigenständigkeit der einzelnen Organisationen oder gar eine Verschmelzung der Feuerwehrleitstellen mit den Rettungsleitsstellen sehe ich als Feuerwehrfunktionär genauso wie die restlichen Feuerwehrbezirksalarmzentralen in Niederösterreich als kein Thema.
Die Kosten für den Umbau werden von der Stadtgemeinde Mödling, in deren Besitz das Gebäude ist, gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Mödling getragen, Im Zuge des Umbaus sollen auch die seit 1984 bestehenden Sanitärbereiche der Freiwilligen Feuerwehrmitglieder erneuert und ein fehlendes Behinderten WC geschaffen werden, auch die Sanierung des rd. 30 Jahre alten Asphalt des Ausfahrtsbereiches der Feuerwehrfahrzeuge ist vorgesehen.
Notruf NÖ wird als Mieter der Räumlichkeiten und den zur Verfügung stellen einiger technischen Systeme ihren Beitrag dazu leisten.
Die Anordnung innerhalb des gemeinsamen genutzten Leitstellestandortes wird nach den letzten Erkenntnissen im Notfallkommunikationsmanagement erfolgen. Neu errichtet wird ein Dispositionskreis, in dem die einzelnen Mitarbeiter quasi Rücken an Rücken sitzen, um sich einerseits auf die eigenen Aufgaben störungsfrei konzentrieren zu können, andererseits wenn es die Situation erfordert sofort auch in die Informationen des Partners mit eingebunden werden können.
Weiters wird ein schallgeschützter Notrufannahmebereich für den Rettungsnotruf 144 errichtet, wo getrennt von der Disposition am Telefon die notwendigen Informationen für die Alarmierung der benötigten Hilfskräfte erhoben und zeitgleich Anweisungen zur Sicherheit und ersten Hilfe gegeben werden. Ebenso wird auch der Arbeitsbereich der Feuerwehrdisponenten welche auch weiterhin den Feuerwehrnotruf 122 entgegen nehmen, so gestaltet, dass die gewohnte effiziente und professionelle Tätigkeit der Feuerwehrleitstellenmitarbeiter und die Qualität der Alarmierung der Einsatzkräfte noch mehr verstärkt bzw. wenn nötig angehoben werden kann.